Farbe ist mächtig. Warum? Sie beeinflusst auf subtile, aber wirkungsvolle Weise. Bekanntermaßen gilt das für die individuelle Gemütslage: So strahlen rote Farbtöne Energie und Wärme aus, blaue Töne unterstützen eher Ruhe und Entspannung. Doch Farben leisten mehr: In den eigenen vier Wänden kann man mit ihnen recht einfach die Wahrnehmung der Raumgröße lenken.
Beginnen wir bei den Trends. Offiziell ist für das Jahr 2022 der Farbton „Very Peri“ als „Colour of the Year 2022“ vom renommierten „Pantone Color Institute“ auserkoren. Ein lavendelfarbener, satt-kräftiger Lila-Ton, der mit allen Eigenschaften von Blau-Tönen und rötlich-violetten Nuancen für Kreativität, Lebhaftigkeit und dynamische Präsenz sorgt. Eine erste Orientierung für alle, die sich damit beschäftigen, den eigenen Räumen in 2022 einen Trend- und Farbwechsel zu gönnen. Aber unabhängig von angesagten Trends sollte vor dem Streichen oder Tapetenwechsel bei der Farbauswahl die gewünschte Wirkung sehr genau bedacht werden.
Farb-Magie im Wohnraum: Kein Scherz!
Farben können fröhlich, anregend, beruhigend, größer, kleiner, höher, weiter. Ihre Eigenschaft, die persönliche Stimmungslage zu beeinflussen, sollte möglichst zur Unterstützung der eigenen Gewohnheiten eingesetzt werden. Schlaf- und Wohnräume, in denen Entspannung angesagt ist, haben demnach farblich andere Ansprüche als Arbeits- und Kreativitätsbereiche. Grundsätzlich schaffen warme Farben wie Gelb- oder Orange-Nuancen eher Wohlfühlatmosphäre, wohingegen kühle Wandfarben starke Sonneneinstrahlung in südlich oder westlich ausgerichteten Räumen dämpfen und eine reduzierte und klare Stimmungslage unterstützen.
In Zeiten, in denen Wohnraum zunehmend teurer wird, sollte man sich auch die Raumwirkung von Wandfarben zunutze machen. Die ist mitunter erheblich, sowohl optisch als auch in Bezug auf die Proportionen. Und dazu bedarf es nicht einmal eines kompletten Raumanstrichs. Generell gilt: Je dunkler die Wandfarbe, desto kleiner wirkt der Raum. Kombiniert mit heller Decke und zusätzlich einem hellen oberen Rand hingegen entsteht ein höherer Raum-Eindruck. Eine streckende Wirkung lässt sich mithilfe vertikaler Streifen erzielen, wer dagegen ein schlauchartiges Raumgefühl mindern möchte, kann die Stirnwand dunkel streichen. Zusammen mit einer dunkler gestrichenen Decke ergibt sich ein verlängerter Raum.
Optische Raumwirkungen, die übrigens auch sehr gut mit der bewussten Verlegung des Fußbodens zu beeinflussen sind: Quer verlegte Dielen, also parallel zur kurzen Wandseite, lassen den Raum breiter erscheinen. Ein in Längsrichtung verlegter Boden erzielt eine tolle Tiefenwirkung und schafft den Eindruck längerer Räume.
Raumfarben für helle Freude
Helle Farben, egal, ob an Boden oder Wand, erzeugen Weite. Zudem vergrößern kühle Töne wie Blau und Türkis Räume, da die Wände optisch „zurückweichen“. Helles Türkis oder Blau ist insofern eine ideale Farbwahl für ein kleines Badezimmer.
Wer nur einzelne Wände oder Flächen streichen möchte, sollte sich auf drei Farben unterschiedlicher Nuancen in einem Raum beschränken. Farbkontraste erzeugen Spannung, Nuancen einer Farbfamilie eine ausgeglichene Umgebung. Zu guter Letzt: das Interior bei der Farbplanung unbedingt mit einbeziehen. Denn insgesamt wird das Ergebnis besonders schön, wenn sich die Wandfarbe zum Beispiel in Gardinen, Plissees oder im farblich passenden Teppich im Raum wiederholt.
Gute Vorarbeit für satte Farbergebnisse an der Wand
Wer selbst zum Pinsel greift, sollte beim Kauf der Farbe unbedingt einkalkulieren, dass ein gleichmäßig deckendes Farbergebnis, besonders bei kräftigen Tönen, meist mehr als einen Anstrich erforderlich macht. Geben Sie sich in Ihren eigenen vier Wänden nur mit dem besten Farbresultat zufrieden – unsere TTL/TTM-Einrichtungsexperten stehen Ihnen gerne zur Seite!
Wir planen aktuell die Malerarbeiten in unserer neuen Wohnung. Leider fallen die Zimmer etwas kleiner aus. Daher ist es gut zu wissen, dass kühle Farben die Räume optisch vergrößern.