Räume umgestalten, Ihnen einen neuen Look geben – das funktioniert am einfachsten mit einem neuen Farbanstrich. Das Sortiment der Farben und Farbtöne zur Wohnraumgestaltung ist dabei schier unbegrenzt, was die Auswahl der perfekten Farbe für eine veränderte Raumwirkung nicht wirklich leichter macht.

Viele tendieren daher dazu, zu der Farbe zu greifen, die Ihnen persönlich am besten gefällt. Doch die eigene Lieblingsfarbe ist für den Innenraum nicht immer die beste Wahl. Denn Farben wirken – auch und vor allem auf unsere Psyche. Sie beeinflussen unser Wohlbefinden im Raum, können stimmungsaufhellend wirken – oder unser Gemüt auch negativ beeinflussen.

Daher lohnt es immer, über die Farbwahl in Wohnräumen nochmals bewusst nachzudenken und dabei folgende Faktoren zu beachten:

– Welche Funktion hat der Raum, der gestrichen wird, und wer nutzt diesen hauptsächlich?
– Wie groß oder klein ist der Raum und grenzt er an andersfarbige Räume an?
– Wie viel Tageslicht fällt in den jeweiligen Raum?

Die räumlich stimmige Farbwahl

Rot und Orange
Die wohl wirkungsvollsten Farben, auch in ihrer Raumwirkung, sind Rot und Orange. Die feurigen Farben erregen unsere Aufmerksamkeit, geben aktivierende Impulse. In Wohnräumen – am besten dosiert als Akzentfarbe eingesetzt – vermitteln die Farben Wärme und Geborgenheit und können auch in Räumen verwendet werden, die zu einem kommunikativen Miteinander einladen. Und: Sowohl Rot als auch Orange gelten als appetitanregend, sind in Küchen und Esszimmern also durchaus zu empfehlen. Im Schlafzimmer hingegen lieber darauf verzichten!

Blau und Lila
In Schlafräumen sind feurige Farben tabu, da sie einem erholsamen Schlaf entgegenwirken können! Hier sind ruhige Farben angesagt – allem voran Blau! Blau wirkt wie eine Brise Meer – erfrischend und beruhigend. Ein helles Blau bringt ruhiges, entspannendes Ambiente in einen Raum und ist speziell auch für Zappelphilipp-Kinderzimmer zu empfehlen. Wer anstatt Blau eher mit Lila für eine Wand im Wohnraum liebäugelt, sollte hingegen vorsichtig damit arbeiten. Denn der inspirierende Effekt der Farbe kann sich bei zu pompösem Lila ins Gegenteil verkehren und erdrückend wirkend.

Die beruhigende Wirkung blauer Farbe erhöht die Chance auf erholsamen Schlaf.

Grün
Grün als Wald- und Wiesenfarbe steht für Natürlichkeit, aber auch für Beständigkeit. Grüne Nuancen gelten daher in ihrer Raumwirkung als entspannend, harmonisierend und ausgleichend. Für die gemütliche Leseecke oder Wellness im Badezimmer optimal. Auch Kreativität soll Grün in uns wecken.

Gelb
Sonne, Licht, Südfrüchte – passende Assoziationen zu Gelb. Die Farbe ist ein echter Stimmungsaufheller, weckt Vitalität und Heiterkeit. Zimmer mit gelber Wandfarbe strahlen eine freundliche Atmosphäre aus. Auch die verstärkte Aktivierung des Gehirns wird Gelbtönen nachgesagt. Ein frischer Gelbton im Kinder- oder Arbeitszimmern kann also doppelten Effekt haben!

Braun, Beige und Grau
Erd- und Sandtöne ebenso wie Grau gelten als Allrounder in der Wohngestaltung. In Küchen wird Braun mit Genüssen wie Kaffee assoziiert und wirkt an Wänden je nach Farbintensität edel oder fein. Braunakzente strahlen eine beruhigende Atmosphäre aus, je satter der Farbton, desto mehr Bodenhaftung und Sicherheit, wird vermittelt.
Grau hat sich in unzähligen Farbabstufungen mehr und mehr als Kultfarbe etabliert, da sie sich sehr stimmungsvoll sowohl von Weiß absetzt, aber auch mit kräftigen Farben kontrastieren lässt.

Farbkontraste erlaubt

Generell sind mehrfarbige Kontraste beim Wandanstrich erlaubt. Was früher als sich gegenseitig beißend galt, nämlich Farbtöne der gleichen Grundfarbe, erzielt heute effektvolle Raumwirkungen. Auch sich im Farbenkreis gegenüberliegende Farben werden in der modernen Raumgestaltung gerne in Kombination verwendet. Aber: Bitte nicht mehr als drei herausstechende Farben in einem Raum verwenden – und auf die Stimmigkeit mit Farben in den Nebenräumen achten.

Raumgrößen farbig optimieren

Auch in der Wahrnehmung der Raumgröße spielen Farben eine nicht unerhebliche Rolle. Generell gilt: Je intensiver und kräftiger die Farbe, desto mehr springt sie ins Auge und desto kleiner wirkt der Raum. Helle, pastellige Farbtöne hingegen öffnen den Raum, lassen ihn größer erscheinen. Speziell kleine Räume mit wenig Einfall von Tageslicht profitieren von Wänden in sonnigen Farben wie hellem Gelb und Orange oder auch von einem schönen Pastell- oder Himmel-Blau.

Für eine fachkundige Farbberatung stehen Ihnen unsere Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung.

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Geschrieben von Hubert Fischer

Hubert Valentin Fischer Ist ausgebildeter Raumausstatter-Meister, schult Verleger und koordiniert die Kommunikation zwischen Objekteuren, Bauleitern und Industrie. Bei TTL ist er seit 1995, seit 2017 in der Position Leiter Qualitätssicherung Handwerk bei TTL Nord.

Ein Kommentar

  1. Gut, dass ich noch diese Seite zum Farbenspiel entdeckt habe! Einige neue Informationen werde ich definitiv mitnehmen. Ich bedanke mich für den exzellenten Beitrag.

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