Designbeläge werden immer populärer. Denn die Fußbodenbeläge aus Vinyl sind leicht zu verlegen und in zahllosen, täuschend echten Dekoren erhältlich. Viele Heimwerker haben dennoch Hemmungen: Das ist doch nichts Richtiges, kein Holz dabei. Wir machen den Test: Halten Designbeläge, was sie versprechen?

Zunächst einmal: Was sind Designbeläge überhaupt?

Der präzisere Begriff ist eigentlich Vinylboden. Vinyl, das kennen zumindest Musikhörer, denn aus diesem robusten Kunststoff bestehen auch Schallplatten. Der Designbelag, wie wir ihn heute kennen, ist die Weiterentwicklung des PVC-Bodens, der in den 80er-Jahren so beliebt war. Der roch seltsam und war auch nicht gesund, da er in aller Regel phtalathaltige Weichmacher enthielt. Moderne Markenhersteller verzichten aus Selbstverpflichtung auf diese Zusätze. Achten Sie beim Kauf darauf und lassen Sie sich, wenn Sie unsicher sind, besser beraten.
Die Vielfalt an Zusammensetzungen des Materials ist riesig. So gibt es mittlerweile natürlich auch Bio-Bodenbeläge, die komplett auf Weichmacher verzichten. Andere verwenden das Vinyl nur als dekorative Oberschicht auf einer Trägerplatte aus Holzwerkstoffen.

Klicken oder Kleben?

Designbeläge können auf zwei Arten verlegt werden: Feste Verklebung und schwimmende Verlegung mit Klicksystem. Bei Designböden mit Klicksystem kommt in jedem Fall eine Trägerplatte hinzu, weshalb sie etwas dicker sind als Planken zum Kleben. Sie erfordern außerdem eine Trittschalldämmung – andererseits natürlich keinen Kleber. Wichtig: Bei Einrichtungsgegenständen mit hoher statischer Drucklast (z.B. Küchenzeilen) ist entsprechend des Gewichts eine ausreichende Lastverteilung erforderlich. Um unerwünschte Fugenbildung oder Wölbungen bei stärkerer Ausdehnung zu vermeiden, empfiehlt sich vor der praktischen Umsetzung eine Fachberatung.
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Kleben funktioniert beispielsweise die Wärmeübertragung besser, sodass Sie kleben sollten, wenn Sie eine Fußbodenheizung haben. Andererseits ist das Klicken die unkompliziertere, schnellere Variante, die sich zudem auch leicht wieder entfernen lässt.

Fliese, Stein oder, wie hier, Holz: Designbeläge gibt es in vielen täuschend echt wirkenden Dekoren.

Welche Vorteile bringt Designbelag mit sich?

Die am häufigsten genannten Eigenschaften von Vinylböden sind ihre Robustheit und die unkomplizierte Pflege. Sie müssen nicht geölt werden, sind leicht abwischbar und verkratzen nicht so schnell. Vieles davon gilt jedoch genauso für Fliesen oder Laminat. Allerdings: Diese haben weder den tollen Schallschlucker-Effekt von Vinyl, noch die angenehme Fußwärme. Da Designbeläge zudem wasserabweisend sind, lassen sie sich auch bedenkenlos im Bad verlegen.

… und die Nachteile?

Eigentlich ist Vinyl leicht zu verlegen – wenn man den passenden Untergrund hat. Dieser sollte druckfest und eben sein. Ist er das nicht, steht eventuell eine etwas aufwendigere Vorbereitung an.
Zudem besteht jeder Designbelag zu einem großen Teil aus Kunststoff und ist also weder in der Herstellung noch in der Entsorgung besonders nachhaltig. Designbeläge, die Ihnen nicht mehr gefallen, müssen zum Wertstoffhof und landen in der Müllverbrennung.
Den schlechten Ruf von PVC haben die neuartigen Böden allerdings trotzdem so gut wie überwunden. Das liegt auch daran, dass die großen europäischen Hersteller, und besonders deutsche, streng auf die Regeln der EU achten, die gesundheitsschädliche Weichmacher verbieten.

In unseren Märkten informieren wir Sie kompetent und umfassend zum Thema Designbeläge.

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Geschrieben von Hubert Fischer

Hubert Valentin Fischer Ist ausgebildeter Raumausstatter-Meister, schult Verleger und koordiniert die Kommunikation zwischen Objekteuren, Bauleitern und Industrie. Bei TTL ist er seit 1995, seit 2017 in der Position Leiter Qualitätssicherung Handwerk bei TTL Nord.

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