Tapeten liegen seit einigen Jahren wieder voll im Trend. Kein Wunder, denn die moderne Wandgestaltung überzeugt durch optische und praktische Vorteile. Besonders beliebt: Die innovativen Vliestapeten. Dank des speziellen Materials kann die trockene Tapete direkt auf die eingekleisterte Wand geklebt werden. Doch nicht nur das Anbringen, auch das Entfernen der Vliestapete ist kinderleicht. Wir zeigen, wie ein rückstandsloses Abziehen gelingt.
- Papiertapete oder Vliestapete – was ist der Unterschied?
- Wie entfernt man Vliestapeten?
- Tapete entsorgen – in welchen Müll gehört die Vliestapete?
Tapete aus Papier oder Vliestapete – was ist der Unterschied?
- Klassische Papiertapete
Bei herkömmlichen Papiertapeten werden die Tapetenbahnen auf einem Tapeziertisch oder einer großflächigen Unterlage eingekleistert und dann an der Wand angebracht. Besondere Beachtung muss der Weichzeit für den Kleister geschenkt werden, in der die Papiertapete sich – speziell in der Breite – etwas ausdehnt. Die Weichzeit liegt in der Regel bei fünf bis zehn Minuten und sollte für jede Bahn gleich lange sein, damit die Bahnen zueinander passen und es nicht zu Musterverschiebungen an den Übergängen kommt. Zu lange Weichzeiten können das Reißen der Tapete beim Aufziehen zur Folge haben. Erst die nachfolgende Trocknung an der Wand führt schließlich zum strammen Sitz der Papiertapete ohne Blasen an der Wand.
- Innovative Vliestapete
Die Vliestapete hingegen besteht aus reißfestem Material, ein Mix aus Zellulose und Textilfaser, und dehnt sich nicht weiter aus. Mit speziellem Vliestapeten-Kleister wird nicht die Tapete, sondern direkt die Wand eingestrichen und die Vliestapete Bahn für Bahn lückenlos aufgeklebt. Die Weichzeit entfällt bei dieser Tapetenart. Auch hier ist aber vor dem Anbringen auf einen einheitlichen Untergrund zu achten. Eine Grundierung mit (meist weißem) Tapetengrund ist vor dem Tapezieren zu empfehlen, damit Dübellöcher oder andere Mängel an der Wand später nicht durchscheinen.
Wie entfernt man Vliestapeten?
Wer schon einmal alte Papiertapeten entfernen musste, weiß, dass dies eine mühsame Angelegenheit sein kann, wenn sich trotz gutem Einfeuchten oder der Nutzung von Tapetenlöser manch Restbestände nur schwer mit dem Spachtel lösen lassen.
Bei Vliestapeten funktioniert das aufgrund des stabileren Trägermaterials und ihrer Reißfestigkeit meist unkomplizierter. Wie einfach es wirklich geht, hängt auch vom Untergrund ab.
- Vorab für Schutz und Sauberkeit des Bodens eine Plane darauf auslegen. Sollte für das Ablösen der Tapete doch Wasser nötig sein, auch Steckdosen und Lichtschalter abkleben.
- Ist der Untergrund der Wand fest, grundiert und ohne Mängel, lassen sich Vliestapeten im Normalfall ohne großen Aufwand trocken abziehen. Viele Vliestapeten sind spaltbar, bestehen also aus zwei Schichten. Lässt sich die obere Schicht trocken lösen, kann die untere Schicht ggf. als glatter Untergrund für eine neue Wandgestaltung verwendet werden.
3. Falls sich die Vliestapete durch einen mangelhaften Untergrund nicht trocken abziehen lässt, muss sie erst durch Wasser aufgeweicht werden. (Vorsicht auch bei Wänden aus Gipskarton, hier immer vor dem Entfernen die Vliestapete befeuchten).
4. Ein spezieller Tapeten-Perforierer hilft, damit Wasser und Tapetenlöser besser eindringen. Ist kein Tapetenlöser zur Hand, kann herkömmliches Spülmittel aufgelöst in lauwarmem Wasser verwendet werden. Nach dem Perforieren Tapetenlöser oder Spülgemisch bahnenweise mit Schwamm oder Sprühflasche auf die Tapete aufbringen.
5. Etwa 15 Minuten einwirken lassen und mit Hilfe eines Spachtels die Tapete von unten nach oben ablösen.
Tapete entsorgen: In welchen Müll gehört alte Papier- oder Vliestapete?
Der wohl häufigste Trugschluss bei der Entsorgung von Tapeten ist die Annahme, dass es sich um Papiermüll handelt, der in die Altpapier-Tonne gehört. Da Vliestapeten jedoch aus synthetischen Fasern und Zelluloid bestehen, müssen sie in den Restmüll. Das gilt auch für alte Papiertapeten, da sie Farb- oder Kleisterreste aufweisen können. Hinzu kommt, dass alte Vliestapeten durch die fehlende Wasserlöslichkeit nicht den Recycling-Prozess des Altpapiers durchlaufen könnten. Größere Mengen alter Tapeten am besten bei einem Wertstoff- oder Recyclinghof abgeben.
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